Donnerstag, 20. September 2007

Ausländermeldeschein, Konto und komische, japanische Frauen

Heute war ich meinen Ausländermeldeschein abholen. Naja, abholen ist gut, das dauert etwa einen Monat bis man den Wisch hat. Aber ich brauchte eben eine Bestätigung, um ein Japanisches Konto zu eröffnen, auf das mir dann mein Gehalt *freu* gezahlt wird, damit ich meine Wohnung bezahlen kann.
Ich wollte ja eigentlich erst allein gehen. Ich bin froh, dass ich es nicht gemacht habe. Man sollte ja meinen, dass man bei der Ausländerbehörde wenigstens ein wenig Englisch spricht. Öhm, NEIN!!! Aber so konnte ich testen, was ich verstehe und es war eigentlich erstaunlich viel. Natürlich nicht jedes Wort, aber den Sinn!!! *auf die Schulter klopf* Den Rest hat mir dann meine "Dolmetscherin" (Sekretärin der Firma, spricht gutes Englisch und nicht so verhunztes Zeug) übersetzt. Das hat auch nicht wirklich lange gedauert, deswegen sind wir danach gleich zu einer Bank.
Das war, sagen wir.... KANJI EXTREM. Ich konnte kaum was lesen, als ich das Formular ausfüllen musste. Am Schalter habe ich dann wieder was verstanden. Besonders seltsam fand ich, dass man sich den Pincode selbst aussuchen kann. (O.o)
Als wir dann zurück zur Firma gegangen sind, habe ich mir mal ein wenig die Leute angeschaut. Und mir sind drei Dinge aufgefallen.

1. ALLE Frauen laufen total behindert. Immer schön über den großen Onkel. Ich hab mal gehört, dass es niedlich sein soll... IST ES NICHT

2. Die meisten Frauen tragen viel zu hohe Schuhe, in denen sie nicht laufen können. Plus der komische Gang. *schweigen*

3. Warum tragen die Frauen hier, die Taschen nicht so wie jeder normale Mensch in der Hand, oder über der Schulter?! Die tragen sie mit in den Armbeugen. Und das die ganze Zeit. Mal davon abgesehen, dass es total weh tut, wenn sich der Henkel in das Fleisch bohrt, sieht es auch bescheiden aus.

Tja, mehr konnte ich heute nicht ertragen, also werde ich damit diesen Eintrag beenden.
Morgen gehts dann zur Arbeit.

Bis dahin

Warum kann Japan nicht zu mir kommen?!

Das ist doch mal eine gute Frage, nicht oder? An sich ist die Reise nach Japan ja echt mal ein Abenteuer, wenn nur dieser 13-stündige Flug nicht wäre. Und das frühe Aufstehen. Hab ich schon erwähnt, dass ich es hasse um 5 Uhr aus dem Bett kriechen zu müssen???

Aber so an sich ist alles gut gelaufen, wenn man von dem kleinen Missgeschick am Londoner Flughafen absieht. Meine Mitreisenden werden wohl wissen, worüber ich rede… Lars wollte sich noch Schokolade holen, damit er in Japan Nervennahrung für die erste Zeit hat. Verständlich…. Es war auch noch genug Zeit, denn die Massen fingen gerade an einzuchecken und der Weg an sich war auch nicht weit. Jedoch als die Lobby immer leerer wurde und man uns dann mitteilte, dass das Flugzeug in 5 Minuten starten will und Lars nach etwa 30 Minuten IMMER NOCH NICHT da war, da begann ich mir dann langsam Gedanken zu machen. Dann wurde Florian und mir auch noch gesagt, dass wir an Lars gebunden sind und dass wenn er nicht kommt, wir auch nicht wegkommen. Ja, ich glaube in diesen Minuten habe ich 5 Jahre meines Lebens verloren. Und ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie froh ich war, als Lars dann ENDLICH um die Ecke geflitzt kam. (Die Verspätung war nicht seine Schuld. Da hatte sich wohl das Management des Flughafens vertan und einfach mal den ganzen Gang gesperrt. Nicht das Leute zu ihren Gates müssen und Flugzeuge auch ohne sie abfliegen!!! NIE WIEDER LONDON. SO EIN DRECKSTEIL

Aber wie gesagt, im Großen und Ganzen war ja dann alles in Ordnung,

Am Flughafen Tokyo/ Narita angekommen, wurde ich von meinem Chef abgeholt. Total netter Typ, redet viel von sich und ist SEHR ausschweifend in seinen Erzählungen, aber er ist voll in Ordnung.

Wie dem auch sei, ich habe dann erfahren, dass sich die Firma, in der ich gedenke zu arbeiten, total umstrukturiert wird. Deswegen wurde mir dann auch angeboten, dass ich in die Nähe von Sapporo gehen könnte!!!! Mein Kommentar: „Ähm, nett, aber nein danke!!!“ Aber wir werden sehen, was so kommt. Das soll sich wohl alles im Januar entscheiden.

Dann ging es weiter… wir wollten zu meiner neuen Wohnung fahren… und bezahlen (Miete, Kaution, Feuerversicherung). Das Problem hierbei: Ich glaube nicht, dass man mit 10.000 Yen (etwa 70 Euro) das alles zahlen kann. Denn in meiner Weisheit hatte ich natürlich nur für die ersten paar Tage Geld mit. Aber denkste!!! (;_;) Nun hatte ich also ein großes Problem, denn ohne Geld, keine Wohnung, ohne Wohnung… STRAßE!!! Manch einer denkt sich da vielleicht, „Mh, muss man mal gemacht haben“, ich gehöre allerdings nicht zu diesen Menschen.

Im Endeffekt haben wir dann doch alles regeln können, mein Chef, erzählte dem Typen, ich hätte Angst soviel Geld mit mir rum zu tragen, deswegen wollte ich es per Überweisung begleichen. Jetzt überweist meine Oma (danke Omi, hab dich lieb) das Geld und ich habe eine Wohnung.

Mein Zimmer hier ist zwar klein, aber eigentlich ganz gemütlich. Ich habe weder Kakerlaken noch RIESEN Spinnen und auch sonst kein Ungeziefer. Ein Bett (sehr gemütlich) und eine Kochnische. Die Dusche muss ich mir mit meinen Nebenmietern (habe noch nicht einen gesehen…) teilen und das Klo auch, genauso wie die Waschmaschine und den Trockner. Joah, das ist alles, was ich heute zu berichten hätte. Reicht ja auch erstmal.

Heute werde ich in die Firma gehen, danach einen Meldeschein für Ausländer holen (hätte irgendjemand gedacht, dass wir dieses beknackte Wort noch mal brauchen würden???) und ein japanisches Konto eröffnen. Mal schaun, wie lustig das wird, wenn Tine alleine was machen will..

Bis dahin, ne

Sonntag, 16. September 2007

Noch zwei Tage

Noch zwei Tage, dann werden auch endlich die letzten paar Hanseln in Japan sein...

Ob ich aufgeregt bin? Nein kein bisschen, denn ich weiß schon, was mich erwartet. Ich werde vom

Flughafen abgeholt... von meinem neuen Chef (ein Deutscher) und darf dann gleich den ersten Tag arbeiten.


Ich wette, ich brauche mindestens zwei Wochen bis ich endlich mit Auspacken anfangen kann.

Mal schaun, was so auf mich zukommt. Bin gespannt wie´n Flitzebogen